S.E. Oleksii Makeiev
Außerordentlicher und Bevollmächtigter Botschafter der Ukraine in der Bundesrepublik Deutschland
Am Freitag, den 3. Februar 2023, begrüßte Professor Markus Ogorek den Außerordentlichen und Bevollmächtigten Botschafter der Ukraine in der Bundesrepublik Deutschland, S.E. Oleksii Makeiev, zu einer weiteren Veranstaltung im Rahmen der „Kölner Gespräche zu Recht und Staat“. Mehr als 300 Studierende, Lehrende und externe Gäste fanden sich für den Vortrag des Botschafters und die anschließende Fragerunde im Hörsaal II des Universitätsgebäudes ein. Seitens der Universität bereicherten zudem unter anderem die Völkerrechtsprofessoren Angelika Nußberger und Clauß Kreß die Veranstaltung mit ihrem Fachwissen.
In seinem einleitenden Vortrag veranschaulichte Makeiev in bewegender Weise die existenzielle Krise, in der sich die ukrainische Bevölkerung seit Kriegsbeginn befindet. Um dem umschriebenen Gefühl Ausdruck zu verleihen, spielte er auch eine Audiodatei über die Hörsaallautsprecher ab, in der die in der Ukraine täglich ertönende Warnsirene zu hören war. Anschließend illustrierte Makeiev, dass die Ukraine das Bestreben nach Aufklärung und Sanktionierung der Gräueltaten durch den russischen Angriffskrieg im Rahmen eines Sondertribunals anstrebe. Er akzentuierte, dass die Ukrainer nicht bereit seien, aufzugeben – es bedürfe aber der Hilfe durch verbündete Staaten. Es lohne sich stets, Kräfte zu bündeln und gemeinsam für Demokratie, Freiheit und Autonomie einzustehen.
Dem Vortrag Makeievs folgte eine Fragerunde Ogoreks, an der sich das Auditorium engagiert beteiligte. So nutzte eine Studierende etwa die Gelegenheit, Makeiev nach konkreten Hilfsmaßnahmen zu fragen, die der Einzelne leisten könne, um sein Heimatland zu unterstützen. Der Botschafter entgegnete, dass vor allem die Wirtschaft durch bewussten Export und Konsum ukrainischer Produkte angeregt werden sollte, um dieser ein ökonomisches Fundament in Zeiten des Krieges zu bieten und mit Zukunftsperspektive deren Existenz auf dem Weltmarkt zu sichern. Weitere Wortmeldungen der Studierenden zielten auf das historische Schuldbewusstsein der Deutschen sowie die perspektivische Frage ab, wie sich die Beziehung zu Russland nachhaltig in der Weltordnung aus Sicht der Ukrainer entwickeln und welche Forderungen mit dieser einhergehen sollten.
Makeiev ging ausführlich, emphatisch und authentisch auf die Fragen der anwesenden Studierenden, Lehrenden, Mitarbeitenden sowie Ehemaligen ein. Der Botschafter appellierte schlussendlich an die Zwischenmenschlichkeit und bedankte sich für die Möglichkeit, den Ukrainern Gehör zu schenken und ihnen so eine Stimme und Trost in dunklen Zeiten zu geben.