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Israelischer Botschafter Prosor hält Vortrag an Kölner Universität

Heute vor genau 100 Tagen begann der Krieg in Nahost. Der Krieg zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel. Heute hat der israelische Botschafter die Universität Köln besucht.

 

 

Mit fast 300 Studenten war der Hörsaal vollbesetzt. "Natürlich eine große Ehre in solchen Zeiten. Und einfach ein tolles Angebot der Uni Köln sowas zu ermöglichen. Dass so eine Persönlichkeit mal mit hierhin kommt. Wenn man mal die Möglichkeit hat internationale Gäste hier so zu hören und die Standpunkte von ihm zu hören“, so Dominik Klaas, Jura-Student an der Uni Köln. Im Vortrag ging es unter anderem um den gewachsenen Antisemitismus in Deutschland, den Krieg im Gazastreifen und die Terroranschläge der Hamas. Ron Prosor, Botschafter Israels in Deutschland, sagte heute in seinem Vortrag: "Leute wurden im eigenen Hause in Brand gestellt. Frauen wurden nicht nur hingerichtet, sondern mit ihren Kinder die Köpfe abgehackt. Bis heute übrigens, nach 100 Tagen, haben wir noch nicht die Leute identifizieren können."

100 Tage Krieg: Tote, Trümmer, Geiseln

Die Terror-Organisation Hamas hat im Oktober Israel überfallen und inzwischen fast 240 Geiseln genommen. Einige wurden nach und nach freigelassen. Israel hatte reagiert: große Teile des Gazastreifens liegen in Schutt und Asche. Mehr als 23.000 Menschen wurden nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums bisher getötet, etwa 70 Prozent davon Frauen und Minderjährige. Rund 360.000 Wohneinheiten in dem Palästinensergebiet wurden nach UN-Informationen in Israels Krieg gegen die islamistische Terrororganisation Hamas zerstört oder beschädigt. Dies bedeute, dass mehr als eine halbe Million der 2,2 Millionen Einwohner des Küstengebiets kein Heim mehr hat, in das sie nach dem Krieg zurückkehren könnten.

Anti-Israel-Proteste vor Besuch

Während des Vortrags haben heute zwei Lager vor der Universität protestiert. Pro-Israel und Pro-Palästina. Vor einer Woche erteilte die Uni einem offenbar israelfeindlichen Studenten sogar Hausverbot. Das kippte das zuständige Verwaltungsgericht aber wieder. Am vergangenen Donnerstag haben Unbekannte dann einen israelfeindlichen Schriftzug auf eine Wand der Universität geschmiert. Sie werfen Israel Völkermord im Gaza-Streifen vor. Trotz der Proteste hat sich Israels Botschafter Ron Prosor insgesamt anderthalb Stunden Zeit genommen. Dominik Klaas ist vom Besuch beindruckt: "Ich fand die deutlichen Worte des Botschafters überraschend. Es ist eine andere Art zu sprechen gewesen als man von üblichen Boschaftern kennt. Das hat mich sehr beeindruckt und fand ich schön."
 

Medium: RTL WEST
Datum: 15.01.2024
Autor: Sebastian Reddig